"Groomen" bedeutet pflegen, der Groomer - das bin ich ;-) - ist also ein Pfleger. Hier steht das für die Hundepflege, ich bin Hundefrisör. Welche Pflege Ihr Hund braucht, hängt in erster Linie von der Fellbeschaffenheit ab.

 

Trimmen:

Einige Hunderassen mit rauhaarigem Fell, vor allem Terrier, z. B. der Airedale-Terrier, Foxterrier, Cairn Terrier, aber auch Schnauzer und Rauhhaardackel, werden getrimmt.

Beim Trimmen wird abgestorbenes Haar mit den Fingern, einem Trimmstein oder „Trimmmesser“ ausgezupft. Denn bei Rassen und Mischlingen mit dieser Fellart wachsen die Haare bis zu einer bestimmten Länge und sterben dann ab, fallen jedoch nicht aus. Das abgestorbene Haar bleibt im Haarkanal in der Haut zurück. Damit kann es das Wachstum des neuen Haares stören und  infolgedessen können Juckreiz, Entzündungen, Ekzeme und Pilze entstehen. Es ist daher nicht nur der Schönheit wegen notwendig, das Fell zu trimmen, sondern hauptsächlich, um ein gesundes und funktionelles Haarkleid zu erhalten.

„Trimmfell“ sollte auf keinen Fall geschoren werden, denn dann kann das neue Haar nicht richtig nachwachsen, da das alte lediglich gekürzt, nicht aber gänzlich entfernt wird. Die Folge: An die Haut gelangt nicht genügend Luft, es wird filzig und sieht ganz nebenbei auch nicht mehr schön und glänzend aus. Rassetypische Haarfarben gehen durch das Scheren verloren (sieht man oft bei Airedales, Welsh- und Lakelandterriern). Denn die Farbpigmente sitzen im oberen Bereich des Deckhaars. Werden diese Spitzen abgeschnitten, bleibt nur der untere Teil ohne Farbe stehen. Außerdem wächst es feiner und weicher nach. Das typische Haarkleid eines Rauhaar-Hundes verändert sich damit. Was für Ihren Hund und Sie die Sache nicht einfacher macht: feines, weiches Haar verfilzt schneller, wie das pflegeleichte Rauhaar.

 

Carden:

Carden/Carding stammt aus dem englischen und bedeutet soviel wie „Wolle kämmen“. Im Bereich Hundepflege ist damit das Auskämmen der Unterwolle gemeint. Die lose Unterwolle wird mit verschiedenen Bürsten, Kämmen oder Striegeln aus dem Fell geholt, das schützende und funktionelle Deckhaar bleibt so erhalten.

Auch fällt Ihnen das Pflegen und Kämmen Ihres Lieblings wieder leichter, es beugt Verfilzungen vor und außerdem verliert der Hund durch die Behandlung weniger Haare, da der Großteil davon ja ausgekämmt wurde.

Carden ist dem Abscheren in nahezu jedem Fall vorzuziehen (außer bei medizinisch indizierten Fällen), da das Deckhaar ja eine Funktion hat: Es schützt vor Wärme, Kälte und Nässe. Schert man nun das Fell einfach ab, entfernt man diese schützende Funktion. Die Hunde werden z.B. bei Regen im wahrsten Sinne des Wortes „nass bis auf die Haut“. Auch die Sonnenstrahlen können durch das kurzgeschorene Fell bis auf die Haut durchdringen und so Schaden anrichten.

 

 Waschen:

 Wie oft soll ich meinen Hund baden? Muss mein Hund gebadet werden? Das sind häufig gestellte Fragen, die man nicht pauschal beantworten kann - oder vielleicht mit "sooft wie nötig"? Das ist beim Frisörbesuch (fast immer) der Fall. Soll der Hund geschnitten oder geschoren werden, ist  eine Dusche unverzichtbar. Das Ergebnis ist deutlich besser und die Arbeit ist auch für den Hund angenehmer, da durch das Waschen, Föhnen und Kämmen Knötchen oder Verfilzungen bereits aus dem Fell raus sind.

Auf keinen Fall darf Menschenshampoo verwendet werden, auch kein "mildes Babyshampoo"! Der pH-Wert der Hundehaut liegt  im Schnitt bei 7.5 (basisch), der von Menschen bei 5.0 (sauer). Es ist daher wichtig Pflegemittel zu verwenden, die auf die Hundehaut abgestimmt sind. Denn nur so bleibt der Hydro-Lipidfilm der Haut als Schutzmantel erhalten und dann macht das Waschen auch keine Probleme.